Die „Fram“ ist eine Legende der Polarforschung: Mit diesem eigens dafür angefertigten Schiff ließ sich der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen 1893 absichtlich im Eis des Nordpolarmeers einschließen, um die von dem norwegischen Meteorologen Henrik Mohn aufgestellte Theorie von der polaren Eisdrift zu beweisen. Fast drei Jahre trieb das Schiff im Eis, ehe es 1896 wieder freikam und nach Oslo zurückkehrte. Die Geschichte der „Fram“ kann im Polarschiffmuseum in Oslo bewundert werden.
Danach wurde die „Fram“ noch von zwei weiteren norwegischen Polarforschern genutzt: Otto Sverdrup erforschte damit 1898–1902 die Sverdrup-Inseln, und von 1910 unternahm Nansens nicht minder berühmter Forscherkollege Roald Amundsen mit der „Fram“ seine epochale Expedition zum Südpol.
Bemerkenswert ist das Schiff vor allem wegen seiner speziellen Konstruktion: Der Rumpf war so gebaut, dass er vom Polareis nicht zerdrückt, sondern angehoben wird. Die Rumpfwände wurden auf eine Dicke von 50 cm verstärkt, Ruder und Schiffsschraube waren einziehbar. Viele dieser Konstruktionsideen stammten von Nansen selbst und wurden für spätere Polarschiffe übernommen.
Ein eigenes Museum für die Schiffslegende „Fram“
Nach seinem letzten Einsatz 1914 befand sich das Schiff in einem Dock und begann zu verfallen, bis man 1920 mit einer Restaurierung begann. Seit 1935 ist es im eigens dafür gebauten Fram Polarschiffmuseum in Oslo (meist kurz Frammuseum genannt) ausgestellt. Im Museum ist das Schiff in der zentralen Halle mit den Aufbauten und der originalen Einrichtung aus dem Jahr 1902 zu sehen, man kann auch die Innenräume betreten. Daneben werden Modelle ausgestellt, die das Schiff mit den verschiedenen Umbauten zeigen, mit denen es für weitere Expeditionen ausgerüstet wurde. Im Museum ist auch noch das ältere und kleinere Polarschiff Gjøa ausgestellt, mit dem Roald Amundsen von 1903 bis 1906 als Erster die Nordwestpassage vollständig durchquerte.
Neben den beiden Schiffen zeigt das Museum umfassende Informationen über die drei Polarexpeditionen der „Fram“ unter Nansen, Sverdrup und Amundsen, außerdem gibt es eine ergänzende Ausstellung zu den Arktis- und Antarktisgebieten. Seit der letzten Modernisierung gehören auch eine Kältekammer, die die Polarkälte erlebbar macht, sowie eine Lichtshow, die die Polarlichter darstellt, zum Museum.
Museumsinsel Bygdøy – Fünf Museen auf einer Insel
Das Fram Polarschiff Museum befindet sich auf der Museumsinsel Bygdøy im Stadtgebiet der norwegischen Hauptstadt, zusammen mit vier anderen Museen: dem Kon-Tiki-Museum, dem Norwegischen Volksmuseum, dem Wikingerschiffsmuseum und dem Norwegische Seefahrtsmuseum. Die Bygdøy-Museen werden gerne gemeinsam besucht und gehören zu den großen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Die Museumsinsel ist mit einem Bus erreichbar, im Sommer gibt es auch eine Schiffsverbindung.
Frammuseum: Adresse und Öffnungszeiten
- Adresse: Bygdøynesveien 39, 0286 Oslo, Norwegen
- Telefon: +47 23 28 29 50
- Öffnungszeiten: Täglich 11-17 Uhr
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